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Pakistan Arbeiterinnen organisieren sich Shazia Shehzad, Neue Internationale 199, Mai 2015 Überall auf der Welt sind es Frauen, die am meisten unter den Folgen der Wirtschaftskrise und des imperialistischen „Kriegs gegen den Terror“ zu leiden haben, weil sie in der Regel die Verantwortung für den Haushalt ungeachtet aller wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu tragen haben, und weil ihnen als Frauen gleiche Rechte und Möglichkeiten verwehrt werden. Ein besonders einprägsames Beispiel, wie diese verschiedenen Aspekte der Frauenunterdrückung zusammen gehören, ist die Bürde der pakistanischen Textilarbeiterinnen, die zu Hause arbeiten müssen. Dies spiegelt die Bedingungen am Beginn des industriellen Kapitalismus wieder, als Kleinunternehmer Kosten einsparten, indem sie ArbeiterInnen zwangen, nicht nur in den eigenen vier Wänden zu arbeiten, sondern auch noch ihr eigenes Werkzeug zu stellen. In Pakistan heutzutage sind jedoch die Arbeit„geber“ für diese HeimarbeiterInnen letztlich große kapitalistische Firmen, die hinter lokalen Auftraggebern stecken. Aufbau von Gewerkschaften Textilarbeiterinnen können sich nicht in der Öffentlichkeit treffen, aber dies hat sie nicht davon abgehalten, sich zu organisieren. Isoliert in ihren Wohnungen, oft von der sozialen Norm daran gehindert, in der Öffentlichkeit zu erscheinen, sind die Frauen jedem nur erdenklichen Zwang und der Herabwürdigung durch diese Auftragsvermittler ausgesetzt. Aber trotz all dem haben sie begonnen sich zu wehren. Behutsam und oft im Verborgenen formieren sie eine Gewerkschaft, organisieren sich und erörtern, wie sie sich anschicken können, für ihre Rechte und annehmbare Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Genossinnen der pakistanischen Sektion der Liga für die 5. Internationale sind zentral eingebunden in die Unterstützung dieser organisationspolitischen Arbeit und die Ausweitung der Reihen der noch jungen Gewerkschaft, der „Home based and domestic workers union“. Sie berichten, dass auch die beteiligten Textilarbeiterinnen angespornt worden sind durch die Erfahrungen aus den Kämpfen anderer proletarischer Frauen wie z. B. der Krankenschwestern, die offen für ihre Rechte eingetreten sind. Dies zeigt das Wachstumspotenzial nicht nur für die Gewerkschaftsbewegung unter den Frauen, sondern auch auf breiterer Grundlage als proletarische Frauenbewegung, die eine führende Rolle in der Umwandlung der Arbeiterklasse insgesamt spielen kann. Aber dabei werden wir nicht stehen bleiben. Wenn diese Bewegung sich in die Öffentlichkeit drängt, wird sie ein politisches Erdbeben erzeugen, dessen Schockwellen in ganzen mittleren Osten und Südasien zu spüren sein werden. Ans Werk! |
Nr. 199, Mai 2015
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