|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
HaHo, Neue Internationale 147, März 2010 Früher handelten deutsche Aussenminister nach der Devise „Panta rhei!“ - alles fließt; und sie halfen mit, dass Ströme deutschen Kapitals flossen und - bei Bedarf - auch mal Blut. Bei Westerwelle sind viele nur froh, dass er wieder mal weit weg ist, damit der Neuzeit-Sokrates zu Hause nicht so viel Unsinn erzählt. Die Auslandsflüge des FDP-Chefs sind derzeit die einzigen Höhenflüge seiner Partei, sonst ist sie eher im Sinkflug - oder passt Abschmieren besser? Plötzlich ist Schluss mit lustig und die Mannschaft im Guido-Mobil merkt, wie holprig die Fahrt wird, wenn aus oppositioneller Pöbelei plötzlich Politik werden soll. Nun zwitschern die liberalen Westerwellensittiche ganz aufgeregt durcheinander und behaupten trotzig, sie träten geschlossen auf: quasi als geschlossene Anstalt. Dabei handelt die FDP in einem Punkt durchaus einheitlich: sie macht nur für die Politik, von denen sie satte Spenden erhält. Und dass die Hartzis zu ihnen immer so knausrig waren, ist doch wohl nicht Schuld der FDP! Die Liberalen halten Wort: Steuersenkungen für alle! Was kann sie dafür, dass die Mehrheit überhaupt nicht so viele Steuern zahlt, dass man davon noch nennenswerte Beträge abziehen könnte! Wenn z.B. Mechaniker Krause sein Einkommen auf einige Milliarden jährlich erhöhen würde, könnte er auch richtig Steuern sparen. Bei der Deutschen Bank geht das doch auch! Doch die FDP hat ein wenig Trost verdient: Wenn ihre Wähler mit den Steuer-Selbstanzeigen fertig sind, haben sie auch wieder Zeit, bei Allensbach ein gutes Wort für sie einzulegen. Derzeit gelten die FDP ja eher als Kaspertheater und Guido als lautstarker Bösewicht. Doch lassen wir uns nicht täuschen! Solange Motzki Westerwelle tobt, erscheint die Union fast wie eine barmherzige Bruderschaft. Und wir wissen ja inzwischen, wozu barmherzige Brüder so fähig sind! |
Nr. 147, März 2010
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||