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Halle

Streikerfolg sichern

Georg Reichstein (Korrespondent), Neue Internationale 178, April 2013

250 KollegInnen vom Callcenter S-Direkt Halle (ein Unternehmen der Sparkasse) haben 2012 über vier Monate lang gegen Hungerlöhne und miese Arbeitsbedingungen gestreikt.

Die KollegInnen bekamen nur 7,30 Euro Brutto, so dass viele noch zum Amt gehen und Sozialleistungen beantragen  mussten.

Sie forderten im Streik u.a. 8,50 Euro und eine 5-Tage-Woche. Im November wurde dann ein Tarifvertrag unterzeichnet, den die Geschäftsleitung jedoch bis heute nicht vollständig umgesetzt hat. Vereinbarte Zahlungen wurden unvollständig und mit großer  Verzögerung ausgezahlt. Zudem wird KollegInnen der Urlaub verweigert und sie werden schikaniert, z.B. durch Strafversetzungen oder ungerechtfertigte Abmahnungen. Einige KollegInnen konnten diesem Druck nicht standhalten und haben gekündigt. Dies war auch die Absicht des Managements, unbequeme KollegInnen raus zu drängen und anderen damit zu drohen.

Der von vielen Menschen unterstützte Streik im vorigen Jahr hat aber gezeigt, dass sich zu kämpfen  lohnt. Jetzt müssen alle GewerkschafterInnen und Linke erneut aktiv werden, um den KollegInnen den Rücken zu stärken und ihren Mut und Zusammenhalt wieder zu festigen, damit die Ergebnisse des Streiks auch real umgesetzt werden. Es ist klar, das ver.di rechtliche Schritte gegen das Unternehmen eingeleitet  hat - doch es muss noch viel mehr passieren. Als ersten Schritt sollte die Unternehmensleitung mit Protest-mails und Anrufen ,,bombardiert" werden.

Die Zustände bei S-Direkt und die Machenschaften der Bosse müssen öffentlich bekannt gemacht werden. Vor allem aber muss auch Unterstützung von anderen Kräften eingefordert werden - von den Beschäftigten der Sparkassenfilialen, von anderen Gewerkschaften, von der Linkspartei und der SPD.

Wir fordern:

Schluss mit Mobbing und Schikanen!

Sofortige und vollständige Umsetzung des Tarifvertrags!

Proteste an:

S-Direkt Halle, Geschäftsführer Ingo van Uehm

mail: ingo.vanuehm@sparkassedirekt.de

Tel.: 0345 / 56 98 990, Fax: 0345 / 56 06 230

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Nr. 178, April 2013
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