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HaHo, Neue Internationale 158, April 2011 Das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich kurz“, konstatierte einst Brecht. Er kannte Merkel und Westerwelle nicht. Die haben ihr Gedächtnis komplett eingebüßt. Trotz Tschernobyl sicherten sie die Laufzeitverlängerung für AKWs - als „Brückentechnologie“. Diese Brücke führt in hohem Bogen über alle Sicherheitsinteressen der Menschen hinweg. Sie führt nicht in die Zukunft, sondern in die Safes von Eon, EnBW oder Vattenfall. Fukushima hat auch sein Gutes: Wir wissen jetzt noch genauer, was „Restrisiko“ bedeutet. Und immerhin sah sich die Kanzlerin zu einem Moratorium genötigt. Wer Moratorium sagt, will das Wort Ausstieg vermeiden. Mit der Strahlendosis in Japan wächst auch die Hoffnung, dass kaum mehr als sieben oder acht weitere atomare Katastrophen passieren müssen, ehe Leute wie Merkel zu einem wirklichen Atomausstieg bereit sind. Wie ernst sie es damit meinen, wissen wir ja, seit Brüderle wieder mal zuviel g`schwätzt hat. Da können die Grünen selbstbewußt von sich sagen, immer schon gegen die Kernkraft gewesen zu sein. Doch war der Atomkompromiss von Rot/Grün weniger ein Ausstieg als Aufschneiderei, denn letztlich wurden nur zwei Dinge geregelt: erstens die Ausnutzung der technischen Normallaufzeit der AKWs und zweitens die Sicherung der Extraprofite der Energiekonzerne. Wenn das ein Ausstieg war, dann war Trittins Dosenpfand eine Weltrevolution. Tausend tägliche Atom-Talks präsentieren uns nun „Alternativen“: Atomausstieg oder billiger Strom, Atom oder Kohle, Strahlung oder Kohlendioxyd, neue Überlandleitungen oder dunkle Bude. Wie wärs denn mit Arbeitermacht statt Konzernherrschaft und demokratische Energieplanung durch Produzenten und Konsumenten statt Profitstreben und Strombörse? Die Berichterstattung über Fukushima ist so minutiös, dass dabei einige wichtige Fakten unter die Redaktionstische fallen. So die Tatsache, dass der Kapitalismus den Japanern nach Hiroshima und Nagasaki nun schon die dritte Nuklearkatastrophe beschert. |
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![]() Nr. 158, April 2011
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