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Interview Bush Go Home! Interview mit Michael Pröbsting, Sprecher des Bündnisses BUSH GO HOME (www.bushgohome.at) und Mitglied des ArbeiterInnenstandpunkt (ASt), Neue Internationale 111, Juni 2006 Neue Internationale (NI): Welche politische Bedeutung hat der Bush-Besuch am 21. Juni für die Regierung in Österreich? Für die rechts-konservative Regierung von Wolfgang Schüssel ist dies eine wichtige Gelegenheit in zweierlei Hinsicht. Erstens kann sich hier der österreichische Imperialismus als kompetente Kraft innerhalb der EU und überhaupt auf internationaler Ebene profilieren. Zweitens erhofft sich Schüssel, durch Pressekonferenzen und viel Händeschütteln mit den „starken Männern“ des Imperialismus - v.a. George Bush - im Inland sich als „Mann von Welt“ präsentieren und so für die kommenden Nationalratswahlen punkten zu können NI: Euer Bündnis umfasst - wenn man die Homepage betrachtet - viele Organisationen von der linken Sozialdemokratie bis zu klassenkämpferischen, anti-imperialistischen und revolutionären Organisationen? Welche politische Stoßrichtung hat das Bündnis? Unser Bündnis spricht sich klar gegen die Kriegs- und Besatzungspolitik des US-Imperialismus, aber auch der EU, aus. Wir treten für das Selbstbestimmungsrecht der Völker im Irak, Afghanistan, Palästina und anderswo ein. (Der Aufruf findet sich auf unserer Homepage www.bushgohome.at). Daher wird bei der Abschlußkundgebung bei der Großdemonstration unter anderem auch ein Sprecher des irakischen Widerstandes, Awni Al Kalemji von der Irakischen Patriotischen Allianz (IPA), reden. Kalemji war ja im März in Deutschland, erhielt jedoch von den Behörden Redeverbot und wurde sogar von der Polizei kurzzeitig verhaftet. NI: Wie drückt sich das im Demo-Konzept aus? Wir haben Demonstrationen sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag hin zum Tagungsort (in der Wiener Hofburg) angemeldet. Wir gehen jedoch davon aus, daß die Polizei dies nicht genehmigen wird. Als Anmelder der Demonstrationen bin ich bisher noch nicht von der Polizei kontaktiert worden, aber das kommt natürlich noch. NI: Welche Aktionen sind über die Demonstration hinaus geplant? So weit ich weiß, planen REVOLUTION, die Schüleraktionskomitees und andere Gruppierungen einen Schulstreik für den 21. Juni. Wie weit sind diese Aktivitäten gediehen? Ja, REVOLUTION - eine revolutionäre Jugendorganisation in politischer Solidarität mit dem ArbeiterInnenstandpunkt - und eine Reihe von SchülerInnen-Aktionskomitees mobilisieren seit Februar für einen Schulstreik gegen den Bush-Besuch. Wir bauen in einer Reihe von Wiener Schulen Aktionskomitees auf, in denen sich AktivistInnen - auch solche, die nicht in REVOLUTION tätig sind - zusammenschließen. F: Bush kommt am 14. Juli nach Deutschland, um Angela Merkel einen Privatbesuch in Stralsund abzustatten. Dort soll auch eine große, bundesweite Protestdemonstration stattfinden. Welche Lehren sollte die Bewegung hier beachten, um ein ähnlich kämpferisches und starkes Bündnis aufzubauen? Meiner Meinung nach ist es erstens wichtig, daß sich die Antikriegs-AktivistInnen bei der Mobilisierung v.a. auf die kampfbereitesten Schichten orientieren. Bei uns in Österreich sind das v.a. die Jugendlichen und REVOLUTION konzentriert sich daher auf die Mobilisierung an den Schulen und die Organisierung eines Schulstreiks. Dies ist auch eine Aktionsform - ein Streik dort, wo die SchülerInnen sind und dann raus auf die Straße - die die größte Möglichkeit der Einbeziehung von 15-18jährigen Jugendlichen bietet. |
Nr. 111, Juni 2006
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