HaHo, Neue Internationale 189, Mai 2014

Dieser Beitrag ist einem Manne gewidmet, ohne den es große Teile der deutschen Wirtschaft nicht mehr geben würde: dem großen Sanierer Hartmut Mehdorn (mit dem einzigen in Zeiten der Krise  sicheren Job).

Er sorgte dafür, die Deutsche Bahn auf Börsenkurs zu bringen, was auch erklärt, warum so viele Züge nicht bis zum nächsten Bahnhof gelangten. Bei der Berliner S-Bahn wurde unter Mehdorn der Fahrplan um eine Zeitreise ergänzt, denn man fühlte sich angesichts der vielen Zugausfälle in die  Nachkriegsjahre versetzt.

Nun ist Mehdorn Chef des Flughafens BER geworden - weil Lothar Matthäus keine Zeit hatte und Chuck Norris gerade das Sonnensystem neu ordnet. Jetzt soll es endlich voran gehen, man weiß nur noch nicht genau wohin. Bisher sind statt Flugzeugen ja nur die Kosten abgehoben. Das ist auch unter Mehdorn so und belegt seinen Sinn für Kontinuität.

Etwas abgehoben finden manche seinen Führungsstil. Den Brandenburger Sonderausschuss zum BER verließ er schon nach 5 Minuten, weil ein Mensch mit pinker Krawatte im Publikum saß. Bravo Hartmut für Deine ästhetische Konsequenz und Dein Engagement für kürzere Sitzungen! Oder war das ein Streik?! Den Mut dafür hat er sicher von den streikenden Lokführern gelernt, als er noch Bahn-Chef war.

Wann nun der BER in Betrieb geht, ist im Grunde ja auch völlig egal. Ob das Projekt, das schon 1992 (!) begonnen wurde, nun nach 22, 26 oder 30 Jahren fertig wird - es kostet ja nur Steuergeld! Außerdem hat Berlin ja noch zwei alte Flughäfen.

Beim BER hapert es v.a. an der Feuerlöschanlage. Es konnte ja schließlich auch niemand wissen, dass Rauch nach oben steigt. Aber immerhin sind ja einige Teile des BER schon fertig, z.B. der Abschiebe-Knast - vermutlich, weil es dort keine Brandschutzeinrichtungen gibt.

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