Arbeitermacht
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Morenos langer Schatten

Eine Kritik der "Internationalen Arbeiterunion" und der "Sozialistischen Liga"

 

Vorwort

Im Sommer 1995 haben wir eine umfangreiche Broschüre über das "Vereinigte Sekretariat der Vierten Internationale" und seine bundesdeutsche Möchtegernsektion, den "Revolutionär-Sozialistischen Bund" (RSB), herausgegeben. Mit dieser Textsammlung widmen wir uns einer anderen Strömung des Nachkriegstrotzkismus - beziehungsweise seiner Entstellung im Namen des Trotzkismus.

Auch diesmal liegt der Herausgabe einer Broschüre ein aktueller Anlaß zugrunde. Am Beginn der 1990er Jahre zerfiel eine der größten internationalen politischen Strömungen, die für sich das Erbe der Vierten Internationale Trotzkis in Anspruch nahm: die "Internationale Arbeiterliga" (IAL). Sie zählte am Höhepunkt ihrer Entwicklung gut und gern 10.000 Militante - vor allem in Lateinamerika. Organisatorisch und politisch stand für sie vor allem ein Name: Nahuel Moreno (Hugo Bressano).

Selbst nach seinem Tod bestimmte seine Art des "barbarischen Trotzkismus" (O-Ton Moreno) die von ihm 1982 ins Leben gerufene IAL. Anfang der 1990er Jahre zerfiel diese Tendenz infolge gescheiterter politischer Blöcke mit den argentinischen Stalinisten und einer höchst oberflächlichen Einschätzung des Zusammenbruchs der Stalinismus in Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion in mehrere miteinander konkurrierende internationale Gruppierungen.

In der Regel führte dieser innere Konflikt nicht zur gründlichen Aufarbeitung und Kritik der methodischen Ursachen des Scheitern des Morenismus. Vielmehr griffen die einzelnen Fraktionen und Tendenzen bestimmte Aspekte des politischen Schaffens Nahuel Morenos einseitig heraus, die sodann zum "wahren Morenismus" hochstilisiert wurden.

Daher haben wir den schon 1993 in englischer Sprache publizierten Artikel "Opportunismus und gescheiterte Manöver" an den Beginn der Broschüre gestellt. Zur Kritik der Politik Morenos von 1945-1980 können wir die interessierten Leser auf den Artikel "Barbaric Trotskyism" verweisen, den unsere internationale Tendenz 1988 in der ersten Ausgabe der Zeitschrift "Trotskyist International" veröffentlichte. Dieser Beitrag liegt leider nicht in deutscher Sprache vor, Kopien können jedoch über unsere Kontaktadresse bestellt werden.

Der zweite Teil der Broschüre gibt einen Briefwechsel zwischen der Gruppe Arbeitermacht und der "Sozialistischen Liga" (SL) wieder. Diese ist die bundesdeutsche Sektion eines der Spaltprodukte des Morenismus, der "Internationalen Arbeiterunion" (UIT).

Im Herbst 1995 haben wir mit dieser Gruppe im Komitee "Arbeiterhilfe für Bosnien" gegen die reaktionäre ethnische Aufteilung Bosniens zusammengearbeit. Auch wenn diese Arbeit insgesamt recht solidarisch und kooperativ von statten ging, zeigte sich in den zu diesem Zeitpunkt ebenfalls stattfindenden politischen Diskussion zwischen unseren Gruppen, wie weit wir politisch-methodisch voneinander entfernt sind.

Die Politik der UIT ist im wesentlichen eine Fortführung aller methodischen Fehler des sogenannten Morenismus unter neuer Firmenanschrift.

Daß das nicht immer so sein muß, beweist freilich die Entwicklung einer anderen politischen Tendenz, die aus der Tradition des Morenismus erwachsen ist: der argentinischen PTS. Wir veröffentlichen daher als letzten, abschließenden Beitrag dieser Broschüre noch einmal die gemeinsame Erklärung zwischen der PTS und unserer internationalen Tendenz, der LRKI.

 

Inhalt

Opportunismus und gescheiterte Manöver:
Die morenistische Internationale Arbeiterliga in den 80er Jahren

   Anhang 1: Morenismus und der argentinische Staat
   Anhang 2: Der erste Kongreß der IAL
   Anhang 3: Die 'revolutionäre Einheitsfront'
   Anhang 4: Die IAL und die politische Revolution

Brief der Gruppe Arbeitermacht an die Sozialistische Liga vom Dezember 1995

Antwort der Sozialistischen Liga vom Januar 1996

Antwort der Gruppe Arbeitermacht vom Mai 1996

Gemeinsame Erklärung von LRKI und PTS-TF

 


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