HaHo, Neue Internationale 91, Juni 2004

Kanzler Schröder geht zum Volk. Das Volk reicht ihm die Hand. Einer reicht sie ihm mitten ins Gesicht, auf des Kanzlers Wange.

Der Mann ist SPD-Mitglied und nutzte die Chance, seinem Obersozi einmal wirklich nah zu sein. So gab er dem Begriff Handschlag eine ganz neue Bedeutung.

Des Basis-SPDlers Backpfeife gegen seinen Chef wirft Fragen auf. Kann man einen deutschen Bundeskanzler schlagen? Man kann, wie wir gesehen haben. War die Maulschelle auch berechtigt? Nein!

Denn Schröder tut dem Land Gutes. So konnte auch der resolute Handaufleger des Kanzlers Bartwuchs nur testen, weil er Dank Schröders Agenda arbeitslos ist und deshalb Zeit für Handgreiflichkeiten hat. Und das ist also sein Dank für die viele Freizeit!

Auch Schröders Vorgänger Kohl bekam schon mal was vom Volk, nämlich Eier an seine Birne. Wenig später verlor er sein Amt, was zeigt, das Herumeiern manchmal hilft.

Heute ist Schröder der dünnere Kohl, doch das dicke Ende kommt noch. Denn während Kohl immer auf seine Linie achtete - die Schlängellinie der Sozialpartnerschaft -, geht Schröder in die Offensive: er war ja mal Mittelstürmer. Heut schießt er, dass das Gebälk des Sozialstaats nur so kracht.

Dabei wird ihm von Frau Merkel applaudiert, die immer so guckt, als wäre ihr mal das Bruttoprodukt einer ganzen Legebatterie an den Kopf geflogen. Ein Grund mehr, wieder für die Massentierhaltung zu sein.

Doch außer Eiern brauchte die Unions-Angela vor allem Parfüm, denn nachdem sie dem Weltgendarmen Bush aus dem Hintern wieder raus gekrochen ist, riecht sie ein bisschen streng. Man kann das Öko-Duft nennen, was die Grünen dazu animiert, sich neuerdings wieder näher an die CDU ranzumachen - nach dem Motto: Nase zu, Gehirn abgeschaltet und durch.

Leserbrief schreiben   zur Startseite