Arbeitermacht
Liga für die fünfte Internationale

Nord & Südamerika Europa Asien & Australien


google.de arbeitermacht.de
Heile Welt

HaHo, Neue Internationale 88, März 2004

Die aktuelle Casting-Show heißt "Deutschland sucht den neuen Bundespräsidenten". Der alte heißt Johannes Rau und gehört einer Partei an, die es vielleicht nicht mehr lange gibt: der SPD. Diese liegt momentan bei 24 - Umfrageprozente, nicht Mitglieder, obwohl der Trend durchaus dahin geht.

Johannes Raus´ prickelnde politische Vita (nicht mit dem Cola-Sprudelgetränk verwechseln!) vollendet sich. Als gläubiger Christ (wie auch sonst?) trat er der SPD bei. Als Ministerpräsident an Rhein und Ruhr führte er so geschickt den Sozialismus ein, dass niemand etwas davon gemerkt hat. Ja, er war immer schon für das Sanfte. Als Kanzlerkandidat war er ein sanftes, wenn auch erfolgloses Konkurrenzangebot zum Saumagen aus Oggersheim.

Als Bundespräsident hatte er viele Empfängnisse und war immer guter Hoffnung. Seine Reden - große leere Heringstonnen. Ohne Inhalt, aber duftend nach essigsaurer Moral! Bald folgt seine letzte Amtshandlung - er scheidet aus. Genosse Bruder Johannes bekommt Rente. Da hat er noch Glück, denn seine Partei ist eifrig dabei, dieselbe abzuschaffen. Das Alter wolle er in der Toscana oder im Kloster verbringen. Wir raten zum Kloster, denn wir lieben die Toscana.

Zwei Nachfolger sind im Gespräch: irgendeine Frau und Wolfgang Schäuble. Rock and Roll for President! Wahrscheinlich gibt es einen Kompromiss: Schäuble im Sommerkleid. Gewählt wird durch die Bundesversammlung, von der niemand weiß, was das ist. Bekannter ist die die Altkleidersammlung.

Früher hieß der Bundespräsident Reichspräsident. Immer dann, wenn der Parlamentarismus den Geist (soweit vorhanden) aufgab, regierten die Reichspräsidenten höchst selbst - als Retter in der Not. Und tatsächlich: sie retteten die Not! Sozi Ebert erdrosselte die Novemberrevolution, andere erließen Notverordnungen, der vorletzte übergab die Macht an den letzten - Hitler.

Fast hätten wir vergessen, was Präsidenten doch für Teufelskerle sein können.

Leserbrief schreiben   zur Startseite

neue internationale
Nr. 88, März 2004

*  Aktionstage am 2./3. April: DGB-Führung bremst
*  Metall Tarifrunde 2004: Vergebene Chancen
*  Heile Welt
*  SPD mit neuer Spitze: Wechsel ohne Wandel
*  Uni-Streiks: Eine Zwischenbilanz
*  Studentenstreik: Bremer Erfahrung
*  200. Todestag Kants: Freiheit, philosophisch betrachtet
*  Demokratischer Rassismus: Nein zum Kopftuchverbot!
*  Slowakei: Hungeraufstand der Roma
*  Wahlen im Iran: Weg mit dem Mullah-Regime!
*  Brasilien: Tropischer Blairismus
*  München: Solidarität mit den Festgenommenen!
*  Deutschland rüstet nach: Militärische Globalisierung