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Internationaler Frauentag Für eine proletarische Frauenbewegung! Flugschrift von Arbeitermacht und REVOLUTION, Neue Internationale 167, März 2012 Familienministerin Schröder und Kanzlerin Merkel sind zufrieden. Als Frauen haben sie es in der CDU ganz weit gebracht. Ministerin Schröder engagiert sich jetzt auch für mehr Frauen in den Führungsetagen. Aktuell studieren auch mehr Frauen als Männer, aus bürgerlicher Sicht ist die Gleichberechtigung fast abgeschlossen - Hauptsache noch ein paar Managerpöstchen werden für Frauen reserviert. Doch das sind nicht die Probleme der Mehrheit der Frauen bei uns, das sind die Vorstellungen eines bürgerlichen Feminismus, der allein auf Machtbeteiligung setzt. Wenn also Vorzeigefeministin Alice Schwarzer eine Kanzlerin als Fortschritt für die Gleichberechtigung sieht, so zeigt das ihren bürgerlichen Charakter - nicht das Ausbeutungssystem des Kapitalismus soll überwunden werden, sondern mehr Frauen sollen in entscheidender Position mitmachen dürfen. Die Mehrheit der Frauen, die proletarischen Frauen haben jedoch ganz andere Probleme. Was oft verschwiegen wird: Diese Situation kann nur durch eine Bewegung der - gesamten - unterdrückten Klasse durchbrochen werden. Sie sollten sich nicht von den Männern abgrenzen, sondern mit ihnen Seite an Seite gegen den Kapitalismus kämpfen und gleichzeitig die besondere Unterdrückung der Frauen in den Mittelpunkt stellen, um für den Kampf der Gleichberechtigung auch alle Männer der ArbeiterInnenklasse zu gewinnen. In diesem Kampf geht es v.a. um die Rechte der Frauen auf dem Arbeitsmarkt, gegen Teilzeit, Niedriglohn, Minijob und für die Vergesellschaftung der Hausarbeit. In der Vollzeitbeschäftigung liegt das Verhältnis zwischen Mann und Frau bei knapp 15 Millionen Männern und 8,3 Millionen Frauen. Anders bei der Teilzeitbeschäftigung: dort führt das Statistische Bundesamt ca. 6 Millionen Beschäftigte, darunter ca. 4,8 Millionen Frauen. Gerade diese Teilzeitjobs sind höchst prekär und unterbezahlt. Damit tritt die Frau in eine „zusätzliche“ Konkurrenz zum Mann, schließlich unterbietet ihr Lohn den des Mannes (auch bei Vollzeitstellen um 23%). Anstelle dieser Konkurrenz brauchen wir einen solidarischen gemeinsamen Kampf beider Geschlechter gegen den Kapitalismus. Im Gegensatz zum bürgerlichen Feminismus glauben wir nicht, dass allein eine stärkere Beteiligung von Frauen im System etwas Wesentliches für die arbeitende oder arbeitslose Frau ändert. Dann dürften auch die Frauen mitentscheiden über Ausbeutung, Profit und Krieg - dies ändert gar nichts an der ökonomischen Unterdrückung der Frau. So wie ihre soziale Lage sind auch die Klasseninteressen von bürgerlichen Frauen und proletarischen Frauen - bei allen punktuellen Schnittmengen - verschieden, ja gegensätzlich! Deshalb ist eine proletarische Frauenbewegung notwendig, um die spezifischen Interessen und Probleme von (proletarischen) Frauen auszudrücken und in den Klassenkampf einzubringen. Eine proletarische Frauenbewegung sollte sich stets als antikapitalistische Bewegung verstehen, als eine Bewegung, welche jede Ausbeutung beenden will und die vorhandene gesellschaftliche Arbeit auf alle Hände aufteilen will - dazu gehört die industrielle Arbeit genauso wie die Hausarbeit. Ebenso muss eine proletarische Frauenbewegung in der gesamten ArbeiterInnenklasse für die Gleichberechtigung eintreten, auch gegen chauvinistische Vorurteile der männlichen Kollegen. Diese Männer müssen begreifen, dass die Hausarbeit vergesellschaftet werden muss und warum auch Produktion und Dienstleistungen auf alle Hände verteilt werden muss. Nur bei einer gesamtgesellschaftlichen Planung der Arbeit kann die Diskriminierung und Extra-Ausbeutung der Frau ein Ende haben. Folgende Forderungen halten wir für wesentlich: |
Nr. 167, März 2012
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