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Russland-Sanktionen

Mehr Äpfel müssen gegessen werden!

REVOLUTION Berlin, Infomail 771, 11. September 2014

Kein Kampf ohne Mampf - so lautet die Devise des deutschen Landwirtschaftsministers Christian Schmidt, seitdem die Sanktionen Russlands gegen die EU gelten. Seit einigen Wochen wurde der Import von vielen landwirtschaftlichen Produkten aus der EU gestoppt, es mangelt in Moskau seitdem an Apfelmus. Nach einigen Wochen Selbstversuch hat unser Landwirtschaftsminister jedoch erschreckt feststellen müssen, dass er nicht alle Äpfel allein essen kann, um „unsere“ Wirtschaft in Schwung zu halten. Mit dem Slogan „Deutsche Äpfel für deutsche Kinder“ (in deutschen Schulen und deutschen Kindergärten)“ ruft er dazu auf, noch vor dem ersten deutschen Brot am Morgen in einen Apfel zu beißen. Mit der neu gewonnenen körperlichen Gesundung des Volkes ist dann auch gleich die Grundlage für körperliche Ertüchtigung gegeben. Endlich mal einer, der die Lage Ernst nimmt!

Die Front deutscher Äpfel hat sich bisher noch nicht zu diesem Schwenk der Bundesregierung geäußert. Es scheint jedoch, also würde die jahrelange Lobbyarbeit endlich fruchten. Sehen wir dort eine neue schwarz-boskoprote Koalition am Horizont?

Die, die aber tatsächlich in den sauren Apfel beißen werden durch diese Sanktionen, sind nicht die deutschen Kartoffeln, sondern die polnischen Bauern und Bäuerinnen. Die bisher exportierten 500.000 Tonnen passen auf keinen Apfelkuchen. Oma Nadia dazu empört: „Ich fühle mich veräppelt!“

Die 20.000 Tonnen aus Deutschland sind nichts dagegen. Trotzdem kommt unser Minister nicht nur mit einem plumpen Spruch wie „Äpfel essen gegen Putin“ daher, sondern bietet auch gleich praktische Vorschläge, denn Äpfel sind sehr vielseitig. Wie wäre es mit einem staatlich verordneten Liter Apfelmost pro Tag oder zumindest bei jeder CSU-Versammlung? Oder Apfelwurst (Rezept auf www.chefkoch.de)? Und zum Glück ist auch die Zeit für Bratäpfel bald gekommen. Auch faule Äpfel als C-Waffen oder Granatäpfel gegen Russland zu verwenden, wäre eine Idee, aber hier will ja keiner Krieg, oder?

Auf den letzten deutschen Apfel, der sich nach Mallorca exportierte, können wir jedoch gern verzichten. Lieber Holger, nicht jeder trifft so gut wie Wilhelm Tell.

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