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Mario Bango

Freilassung möglich, aber ...

Joy Knigth, Neue Internationale 121, Juni 2007

Màrio Bango, ein junger slowakischer Roma, ist seit 2001 in Haft, weil er seinen Bruder gegen einen rassistischen Angriff verteidigt hat. Möglicherweise wird er nun im Oktober dieses Jahres freigelassen.

In seinem letzten Brief aus Ilava, dem härtesten Gefängnis der Slowakei, schreibt Mario: “Ich denke, dass ich eine große Chance habe, dass Sie mir zwei Jahre erlassen, und das ist wenig genug. Aber wir müssen alles tun, um diese Chance zu ergreifen - es wird wirklich ein großer Erfolg sein, wenn ich freikomme. Ich kann es mir nicht vorstellen. Wirklich Freiheit - unglaublich!!!”

Inzwischen 25 Jahre alt, war Màrio über sechs Jahre im Gefängnis. In seinem Brief berichtet er von seinem letzten Appell an den Obersten Gerichtshof im August 2004. Er scheiterte damit, seine Verurteilung wegen versuchten Mordes anzufechten, aber sie reduzierten das Urteil vom Maximum von 12 Jahren auf 10 Jahre. Letzten Sommer mißlang es, Berufung einzulegen. Die einzige Chance, die bleibt, ist, seinen Fall vor den Europäischen  Gerichtshof zu bringen - aber das könnte Jahre dauern.

Jetzt hat er die Chance, früher aus dem Gefängnis zu kommen - mit Bewährungsauflagen. Weil Màrio unter das alte Slowakische Strafgesetzbuch fällt, kann er nach sechs Jahren und acht Monaten auf Bewährung freikommen, anstatt nach siebeneinhalb Jahren wie nach dem neuen Starfgesetz. Aber die Entscheidung liegt in der Hand eines Richters - und in der Slowakei sind Roma konfrontiert mit einem institutionellen Rassismus. Sie werden systematisch marginalisiert und diskriminiert bei Arbeitsplatzsuche, Wohnung, Bildung und vor Gericht. In der Ost-Slowakei liegt die Arbeitslosigkeit in einigen Roma-Gemeinden über 93%.

Selbst die "Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz" stellte 2004 fest, dass “die Minorität der Roma in den meisten Lebensbereichen ernsthaft benachteiligt bleibt, insbesondere in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Bildung.” Deshalb wurde das Ziel verkündet, die Situation der Roma zu verbessern. Doch es wurde nicht ernsthaft umgesetzt und nicht mit der nötigen Aufmerksamkeit und Einbeziehung der Verwaltungen verfolgt.

Die Slowakische Republik wurde im August 2004 vor das Komitee der Vereinten Nationen gebracht, um die Beseitigung rassistischer Diskriminierung zu überprüfen: den Fortschritt bei der Beendigung rassistischer Diskriminierung, einschließlich der Massnahmen, die unternommen wurden, die Menschenrechtsverletzungen zu beenden, mit denen die Roma konfrontiert sind.

Auch Màrio war von diesem staatlichen Rassismus betroffen - vom Moment seiner Festnahme (obwohl er den Krankenwagen gerufen und das Eintreffen der Polizei abgewartet hatte) bis hin zu seiner Gerichtsverhandlung und zahlreichen Einsprüchen. Um seine Freiheit zu gewinnen, braucht er einen sehr guten Rechtsanwalt. Die Free Mario Kampagne hat daher eine Spendenkampagne gestartet, um das notwendige Geld zusammen zu bekommen.

Wenn ihr für Màrios Kampffond spenden wollt, sendet einen Scheck an:

Free Màrio Bango, BCM 7750, London WC1N 3XX

oder direkt zu

Free Màrio Bango Campaign, Nationwide, Sort Code 070093, Bank Account Number: 33333334, Reference number 0270/703 851 924.

Wir fordern Euch auf, Protestbriefe an die Slowakischen Behörden zu senden, um seine Freilassung zu fordern.

Sendet die Briefe an:

Slovak president Ivan Gasparovic

Kancelaria prezidenta SR

Stefanikova 14

814 38 Bratislava

ph: 00421-7-5441 6624

 

Ministry of Justice

Ministerstvo spravodlivosti SR

Zupne namestie 13

813 11 Bratislava

ph: 00421-7-5935 3497

fax: 00421-7-5443 0467

email: tlacove@justice.gov.sk

 

The Government

Urad vlady SR

Namestie Slobody 1

813 70 Bratislava

ph: 00421-7-5729 5111

fax: 00421-7-5249 7595

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Nr. 121, Juni 2007
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