|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Lieken Teilerfolg im Kampf gegen Schließungspläne Hannes Hohn, Neue Internationale 159, Mai 2011 Die Lieken AG beabsichtigt, in Bernau bei Berlin und in Achim bei Bremen zwei Großbäckereien zu schließen. Gegen diese Pläne gab es bundesweite Proteste. So wurden an allen Lieken-Standorten in Deutschland Unterschriften gesammelt und Mahnwachen durchgeführt. Am 13.4. wurden dem Lieken-Aufsichtsrat über 12.000 Unterschriften übergeben. Ein erster Teilerfolg des Kampfes der Beschäftigten und der Solidaritätsarbeit ist die Rücknahme der Schließungen. Doch auch wenn vorerst die Produktion weiterläuft und niemand entlassen wird, so wird das Unternehmen seine Pläne sicher nicht einfach aufgeben. Immerhin hat Lieken schon in den vergangenen 11 Jahren 10 (!) Standorte geschlossen. Es gilt also, weiter am Ball zu bleiben. Vor allem muss in den Belegschaften diskutiert werden, welche Kampfmaßnahmen nötig sind, wenn Lieken die Schließungen doch durchziehen will. Wenn es hart auf hart kommt, reichen Unterschriften sicher nicht mehr aus. Dann sind Streiks, Besetzungen und Blockaden gefragt. Bernau Dafür müssen nicht nur die Beschäftigten selbst überzeugt und mobilisiert werden, dafür ist v.a. auch die direkte Unterstützung des Kampfes bei Lieken durch andere Gewerkschaften auch über die NGG (Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten) hinaus notwendig. Bei Lieken in Bernau sind 200 Arbeitsplätze bedroht. In der Stadt und in der Region gab es dagegen verschiedene Aktionen. Diese wurden auch vom Lieken-Aktionskomitee initiiert, in dem neben Gewerkschaften, Beschäftigten, der LINKEN, der SPD und DKP auch die Arbeitermacht-Regionalgruppe Brandenburg vertreten ist. Am 16.4. fand in Bernau ein Soli-Straßenfest statt, zu dem weit über hundert Menschen kamen, darunter auch Brandenburgs Sozialminister Baaske (SPD) sowie die LINKEN-Bundestagsabgeordnete Enkelmann. Der Betriebsratsvorsitzende forderte in seiner Rede dazu auf, den Protest weiterzuführen. Als er die Machenschaften des Lieken-Vorstands ansprach, wurde „Entlassen, entlassen!“ gerufen. Baaske mahnte standortübergreifende Solidarität an, während Enkelmann laut über ein Management-buy-out nachdachte. Eine weiterführende Kampfperspektive konnten jedoch alle drei RednerInnen nicht anbieten. Als nächste Aktion findet am 1. Mai eine Demo vom Lieken-Werk zur Bernauer Maikundgebung statt. |
Nr. 159, Mai 2011
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||