Arbeitermacht
Liga für die fünfte Internationale

Nord & Südamerika Europa Asien & Australien


google.de arbeitermacht.de

Die Krise heißt Kapitalismus

Einleitung

Arbeitermacht-Broschüre, Mai 2009

Das Wort „Krise“ geht wie ein Gespenst in Redaktionen, Vorstandsetagen, Parteizentralen und Regierungsämtern um. Verflogen ist die Euphorie der Globalisierung, der Superprofite, des ungehemmten Wachstums. Nun regieren Jammern und Zähneklappern. Selbst bürgerliche Experten sehen den Kapitalismus als System in Gefahr und stellen beklommen Vergleiche zur großen Weltwirtschaftskrise von 1929 an - ihre Unruhe ist begründet.

Die derzeitige Krise ist weder eine normale Konjunkturkrise, noch ist sie nur auf den Finanzsektor beschränkt. Wir befinden uns in einer Weltwirtschaftskrise enormen Ausmaßes. Sie zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass sie

die gesamte Weltwirtschaft, dass sie alle Regionen der Welt betrifft;

den Finanzsektor wie auch den industriellen Bereich umfasst;

einen starken Rückgang des Wachstums, der Investitionen, der Kreditierung, des Konsums bewirkt.

Experten gehen davon aus, dass es global zum ersten Mal nach 1945 zu einem Rückgang der Weltindustrieproduktion kommt. Ein Ende der Krise ist nicht absehbar. Jede vorsichtig optimistische Prognose wirkt wie ein dünnes Stimmchen in einem großen Klagechor.

Tatsächlich zeigen die Fakten, dass das Gebäude der kapitalistischen Weltwirtschaft in seinen Grundfesten erschüttert ist. Überall gehen die Wachstumsraten zurück, selbst in Boomregionen wie China oder Indien haben sie sich fast halbiert. Die USA, die fast ein Drittel der Weltwirtschaft stellen, erlebten im ersten Quartal 2009 einen Rückgang der Industrieproduktion um 20%. In Japan ist der Export um 50% eingebrochen. Europa rechnet 2009 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3-4%, Deutschland mit 6% oder mehr!

Die Banken sitzen immer noch auf riesigen Bergen fauler Kredite, die jederzeit platzen können. Aufgrund dieser Risiken ist ihre Bereitschaft zur Kreditvergabe sehr niedrig. In Folge der allgemeinen Kreditklemme geraten viele Unternehmen zusätzlich in eine gefährliche Finanzlage. Aufgrund der weltweiten Überkapazitäten (allein in der Autobranche geht man von ca. 20% „überflüssigen“ Potenzials aus) werden fast keine Neu- bzw. Erweiterungsinvestitionen mehr vorgenommen.

Trotz aller Klagen von Managern, Politikern und Experten - die Krise hat schon jetzt gewaltige soziale Auswirkungen, die aber wie immer vor allem jene treffen, die keine Schuld am Desaster des Kapitalismus haben. Die Zeche sollen ArbeiterInnen und Arbeiter, Arbeitslose, Jugendliche, RentnerInnen, Arme, die Bauern und Bäuerinnen und alle Unterdrückten bezahlen.

Jene, die den Reichtum der Welt erarbeiten und davon nur Brosamen erhalten, sollen nun für die Krise der Kapitalisten, der Bosse und Bonzen bluten. Nicht nur in den großen Industrienationen, sondern mehr noch in den Ländern der „Dritten Welt“ sind hunderte Millionen von den Auswirkungen der Krise betroffen. Schon die Hungerrevolten in rund 40 Ländern Anfang 2008 - also noch am Beginn der globalen Krise - verweisen darauf, was die Erschütterungen des internationalen Finanzmarktes für die Lebensmittelpreise bedeuten. Der Profit-Hunger der Millionäre führt geradewegs zum realen Hunger von Millionen. In Indien sind seit Monaten Massenselbstmorde von ruinierten Bauern an der Tagesordnung.

Auch in Deutschland ist die Krise inzwischen durchgeschlagen. Zuerst wurden die LeiharbeiterInnen rausgeworfen - inzwischen über 150.000 -, Zehntausende sind in Kurzarbeit, viele Unternehmen planen Entlassungen und Schließungen von Standorten oder stehen vor der Pleite. Ob kleinere Traditionsunternehmen wie Märklin oder Großkonzerne wie Opel - der Strudel der Krise kann jedes Unternehmen in den Abgrund reißen. Die Realität führt alle Einschätzungen, dass die Krise nur auf die USA beschränkt bliebe oder dass die „Realwirtschaft“ ja gesund sei, ad absurdum.

Leserbrief schreiben   zur Startseite


Die Krise heißt Kapitalismus

Die Antwort: Klassenkampf

Die Lösung: Sozialismus

Mai 2009

*  Einleitung
*  Die Ursachen der Krise
*  Fazit
*  Wie reagieren Staaten und Regierungen?
*  Die Rolle des Reformismus, von Gewerkschaftsführungen, SPD und Linkspartei
*  Ein Aktionsprogramm gegen die Krise
*  Wie weiter?