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Exkurs

Arbeiterparteitaktik


MarxistInnen sehen in Phänomenen wie der Wahlalternative eine zweifache Tendenz. Einerseits drückt sich hier ein wirkliches Bedürfnis der Arbeiterklasse nach einer, von der Bourgeoisie unabhängigen politischen Klassenkampforganisation aus - im Gegensatz zu ihrer bisherigen verräterischen politischen "Repräsentanz". Andererseits versucht die linke Bürokratie, dieses Bedürfnis wieder in das reformistisch-bürokratische System der "Vermittlung" zwischen den Klassen einzubinden.

Nachdem die "linke" Bürokratie in solchen Arbeiterpartei-Projekten oft eine dominierende politische Kraft ist, ist für revolutionäre MarxistInnen der Kampf für eine neue Arbeiterpartei untrennbar mit dem Kampf gegen die reformistischen Kontrolle dieser Bewegung verbunden. Ansonsten läuft sie Gefahr, dass aus der Ablösung von sozialdemokratischen Reformismus eine neues, “linkeres” Hindernisses auf dem Weg der revolutionären Organisierung des Proletariats entsteht. Das Durchkreuzen einer reformistischen Neugründung bei gleichzeitigem Anknüpfen an die progressive Tendenz in der Arbeiterklasse zur eigenständigen politischen Organisierung ist daher ein zentrales Element der "Taktik der Arbeiterpartei".

Die Taktik von Revolutionären gegenüber solchen Bewegungen - wie sie z.B. Trotzki gegenüber der "Bewegung für eine Labourparty" in den USA der 1930er Jahre entwickelt hat - ist daher folgende: wir richten uns an die ArbeiterInnen, die eine neue Kampforganisation zur Durchsetzung ihrer Interessen aufbauen wollen. Zugleich ist es nötig, die Arbeiterbasis von den ReformistInnen, die die Bewegung dominieren, weg zu brechen.

Wir arbeiten daher aktiv in einer solchen Bewegung mit und kämpfen für eine von der Arbeiterbasis getragene und im Klassenkampf verankerte klassenunabhängige Organisierung der Arbeiteravantgarde.

Gleichzeitig entlarven wir den utopisch-reaktionären Gehalt einer (links-)reformistischen Perspektive in der gegenwärtigen Epoche und stellen dem eine klar revolutionäre und anti-kapitalistische Perspektive gegenüber - gerade auch, um die konkreten Kämpfe letztlich zum Sieg führen zu können. Daher bedeutet Mitwirkung in einer solchen Bewegung immer auch unverhüllter Kampf für ein revolutionäres Programm, das die Tageskämpfe mit dem Ziel der Machtergreifung und dem Kommunismus verbindet.


Zu dieser Broschüre

Kampfpartei oder nur Wahlverein?

Exkurs: Arbeiterparteitaktik

Anhang: Linksruck auf Rechtskurs

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Der lange Schatten der SPD

Für ein revolutionäres Programm!