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NaO-Rede auf der Auftaktkundgebung des Revolutionären Ersten Mai in Berlin

Erster Mai, Straße frei!

Svenja Spunck, Infomail 746, 3. Mai 2014

Guten Abend, liebe Genossinen und Genossen!

Heute ist der Erste Mai, der “Tag der Arbeit”. Für die meisten Menschen ist allerdings jeden Tag „Tag der Arbeit“. Und Arbeit bedeutet Lohnarbeit, heißt es, Mehrwert zu schaffen, damit die Kapitalisten ihre Profite steigern können. Arbeit heißt, ohne Mitbestimmung am Arbeitsplatz schuften zu müssen, um sich mit dem beschissenen Lohn gerade so über Wasser zu halten.

Doch was sollen erst die über 5 Millionen Menschen in Deutschland sagen, die gerade noch Arbeitslosengeld bekommen oder durch die Agenda 2010 in Leiharbeit, Niedriglohn und Minijobs getrieben wurden? Was sollen die Frauen sagen, die nicht nur im Betrieb, sondern auch noch zu Hause arbeiten müssen - sogar unbezahlt?!

In den letzten Jahren der Krise haben sich die Zustände verschärft. Die Troika zwang die südeuropäischen Länder, ihre Bevölkerung bluten zu lassen, indem soziale Rechte und Löhne angegriffen wurden. Gerade in diesem Moment unterstützt die Bundesrepublik Deutschland faschistische Kräfte in der Ukraine, um sich ihren eigenen Einfluss zu sichern; in Brasilien werden Einheimische aus ihren Häusern geprügelt, damit eine Fußballweltmeisterschaft ungehindert Geld verschwenden kann.

Der Erste Mai ist deshalb nicht nur der Tag der Arbeit, sondern auch der Tag des Internationalismus. Wir sind heute hier in Kreuzberg, um für ein besseres Europa, für eine bessere Welt zu demonstrieren. In Istanbul dürfen die türkischen ArbeiterInnen den Taksim-Platz  heute nicht betreten, schon am Morgen gab es die ersten Fotos von Kindern, die mit Tränengas angegriffen wurden. In den Nachrichten wird uns erzählt, dass die Krise in Griechenland vorbei sei, aber wie viele GriechInnen kennt ihr, die in der letzten Woche ihren Arbeitsplatz und ihre Wohnung wieder bekommen haben, die sie durch die Krise verloren haben?

Wir werden nicht nur unterdrückt, sondern auch belogen! „Es kann ja nicht allen gut gehen“, sagt die herrschende Klasse. Doch wir antworten ihnen: „Doch, das kann es, wenn ihr erst Mal enteignet seid!“ Dann muss auch Niemand mehr an den Grenzen sterben, mit denen sich die EU abschottet, dann muss Keiner mehr fliehen vor Armut und Krieg.

Ein Wirtschaftssystem, das nur durch Krieg, Ausbeutung und Elend funktioniert, ist kein einfacher Gegner. Aber es ist ein Gegner, der nicht nur seine entschlossensten Feinde, sondern die gesamte Menschheit zerstören wird, wenn wir ihn nicht besiegen! Genau deshalb ist es wichtig, sich antikapitalistisch, revolutionär und international zu organisieren!

Es ist unsere Verantwortung, dem Kapitalismus den Kampf anzusagen! Nicht nur hier und heute leisten wir Widerstand - jeden Tag schaufeln wir dem Kapitalismus sein Grab ein bisschen tiefer.

Und wenn die Bildzeitung übermorgen wieder schreibt „Ordnung herrscht in Berlin!“, dann werden wir rufen „Ich war, ich bin, ich werde sein - die Revolution wird die Menschheit befreien!“

Also, lasst uns diesen Abend unvergesslich machen, zeigen wir der Bourgeoisie, was wir von ihr halten! Zeigen wir unseren GenossInnen in der Türkei, in Kurdistan, in Griechenland, Spanien und dem Rest der Welt, dass wir Seite an Seite mit ihnen kämpfen!

Hoch die internationale Solidarität, für den Sozialismus! Erster Mai, Straße frei!

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