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Hamburg

Protest gegen Besuch von Senatorin Gundelach in Bergedorf ein voller Erfolg!

AK-Bologna an HAW – Hamburg, Infomail 522, 3. Dezember 2010

Das hatten sich die Beteiligten schön gedacht. Wissenschafts-Senatorin Gundelach hatte sich für heute (29.11.2010) in Bergedorf an der Fakultät LS der HAW (Hochschule für Angewandte Wissenschaften) angekündigt, um dort die neuen Chemie-Labore einzuweihen. Der Termin war nicht öffentlich, die Studierenden sollten davon nichts erfahren, informiert waren nur geladene Gäste. Doch zum Glück hört manch ein Studierender auch manchmal von Dingen, die er/sie gar nicht hören sollte …

Natürlich hatten wir uns entsprechend darauf vorbereitet, ihr einen angemessenen Empfang zu bereiten. Gerade eben wurde in Hamburg das „Sparpaket“ verabschiedet, das auch weitreichende Kürzungen in der Bildung beinhaltet. 2011 sollen an den Hochschulen 7,6 Mio. € und 2012 ca. 10 Mio. € eingespart werden. Besondere Schweinerei: die Zinskosten, die für unsere Stundungsgebühren anfallen, sollen in Zukunft die Hochschulen aus ihrem eigenen Etat bezahlen. Das bedeutet, sie werden von Studiengebühren bezahlt. Damals wurde uns versprochen, durch die Einführung der Studiengebühren würde mehr Geld für unsere Bildung da sein! Jetzt wird dieses Geld verwendet, um die Zinsen an die Banken zu bedienen!

Die Politik kann es immer weniger vermitteln. Auf der einen Seite werden innerhalb kürzester Zeit Milliarden von Euros für marode Banken locker gemacht, auf der anderen Seite wird im Sozialwesen und bei der Bildung gespart, um die Profite der Banken zu sichern. Das wollen wir uns nicht weiter gefallen lassen, und das haben wir heute erfolgreich gezeigt!

Ca. 100 Leute haben lautstark Frau Gundelach begrüßt und ihr gezeigt, dass sie hier nicht willkommen ist. Mit den Slogans „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut!“, „Bildung für alle, und zwar umsonst!“ und „Bei den Banken sind sie fix, für die Bildung tun sie nix!“, Plakaten und zahlreichen Trillerpfeifen haben wir ihrem Besuch einen deutlichen Beigeschmack gegeben. Frau Gundelach zeigte sich unentspannt, zog eine Miene, sagte den LabormitarbeiterInnen nicht einmal Hallo und würdigte uns keines Blickes, geschweige denn, dass sie mit uns geredet hätte. Die Geschäftsführerin Frau Seling-Biehusen wollte den Besuch der Senatorin noch erträglich machen, indem sie uns den Aufgang zu den Laboren verwehrte, doch als die ersten an ihr vorbei gingen, merkte sie schnell, dass dies ein aussichtsloser Versuch war.

Auf jeden Fall ist es eine Frechheit, zu glauben, dass man uns Studierende einfach ausladen kann, wenn die Senatorin zu Besuch ist. Hier hat die Fakultät sowie das Präsidium Erklärungsbedarf!

Jetzt ist es wichtig, weiterzumachen. Mitte Dezember wird es eine zentrale Demonstration in Hamburg gegen die Sparmaßnahmen geben. Dort werden wir dem Senat ebenso zeigen, was wir von dieser Politik halten, wie heute Frau Gundelach! Übrigens: falls jemand denken sollte, jetzt durch die (wahrscheinlichen) Neuwahlen in Hamburg wird das Sparpaket vielleicht „von allein“ gekippt werden, der/die sei gewarnt! Die SPD hat die CDU-GAL-Koalition in Hamburg nicht für ihre rigide Sparpolitik kritisiert, sondern dass eben diese Sparpolitik zu lasch sei und noch angezogen werden müsse …

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