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Entlassungsdrohung bei Nokia-Siemens

Nein zu allen Entlassungen!

Streik! Die einzige Sprache, die sie verstehen!

Arbeitermacht-Flugblatt vom 8. Mai für Nokia-Siemens-Beschäftigte, Infomail 308, 8. Mai 2007

3.000 KollegInnen – fast ein Viertel der Belegschaft – sollen bei Nokia Siemens Networks allein in Deutschland entlassen werden, 1.900 in Finnland. Weltweit will der Konzern 9.000 von 60.000 Arbeitsplätzen vernichten.

Der heutige Aktionstag ist ein erster Schritt, Widerstand gegen die Angriffe der Konzernführung zu entwickeln, die offenkundig weder Tarifvertrag noch Mitbestimmung interessieren, wenn es darum geht, noch mehr Gewinn aus der Arbeit der Beschäftigten zu machen.

Fünf Prozent Umsatzrendite und volle Auftragsbücher sind offenkundig kein Garant für Arbeitsplätze – schließlich ist das auch nicht das Ziel der Herren in den Chefetagen. Entscheidend ist für sie noch ein paar Prozentpunkte vor Alcatel/Lucent oder anderen Konzernen zu stehen, die selbst die Entlassung von 12.000 der 80.000 (noch) Beschäftigten durchziehen wollen.

Wo diese kapitalistische Konkurrenz endet, wissen wir: Bei geringeren Löhnen und längerer Arbeitszeit für die einen, bei de Arbeitsagentur und Billigjobs für die anderen. Wie nett, dass Nokia den KollegInnen „psychologischen Beistand“ geben will – und gleichzeitig ihre Zukunft versaut. Ihr braucht keinen Arzt, sondern Solidarität! Krank seid nicht Ihr, sondern das System, der Kapitalismus.

Widerstand dagegen ist möglich und nötig. Dass der Konzern im Moment volle Auftragsbücher hat, dass die Branche insgesamt kräftig Gewinne macht – das ist für den Kampf gegen die Entlassungen von Vorteil, wenn ihr rasch und entschlossen handelt und die Kriegserklärung der Bosse mit Arbeitsniederlegung beantwortet. Und zwar mit einen unbefristeten Streik - bis alle Entlassungen vom Tisch sind und der Konzern alle Abbaupläne zurückgenommen hat.

Ein solcher Kampf ist nicht nur in Berlin notwendig. Er muss bundesweit, ja im ganzen Konzern geführt werden. In Finnland haben die Beschäftigten bereits einen Aktionstag durchgeführt, nächste Aktionen sollten koordiniert stattfinden.

Gemeinsam mit Alcatel und Telekom

Auch die KollegInnen von Telekom haben die Erfahrung gemacht, dass letztlich nur der Streik hilft. Die KollegInnen von Alcatel haben mehrere internationale Aktionstage in Paris durchgeführt und koordinieren ihre Aktionen konzernweit.

Genauso wichtig wie die Frage des bundesweiten Streiks aller Nokia-Siemens Standorte ist daher auch das Zusammenführen der Aktionen mit den anderen Betroffenen.

Fordert daher Eure Vertrauensleute und die IG Metall auf, solche Kampfaktionen in die Wege zu leiten, den Kurs auf einen unbefristeten Streik zu nehmen und so gegen den Angriff und Tarifbruch vorzugehen! IG Metall, Betriebsräte und Vertrauensleute sollen auch Kontakt zu den Beschäftigten und ihren VertreterInnen bei Alcatel und Telekom aufnehmen, um auf einer Aktionskonferenz das weitere Vorgehen zu koordinieren.

Dazu gehört auch, der Gewerkschaft, die den Kampf führen soll, den Rücken zu stärken, also Mitglied der IG Metall zu werden.

Um einen solchen Streik zu führen, ist es notwendig, dass möglichst viele aktiv werden, über die Kampfmaßnahmen beraten und den Streik tragen – in regelmäßigen Versammlungen, durch die Wahl und Mitarbeit in Streik- und Aktionskomitees.

Gesellschaftliche Perspektive

Die drohenden Entlassungen sind ein besonders krasses Beispiel, wie die Konzernchefs agieren, um ihre Profite zu erhöhen.

Hinter dem Angriff steht jedoch nicht nur die – sicher vorhandene – Gewinnsucht von Managern und Aktionären. Es ist das kapitalistische System, das über die Konkurrenz selbst immer wieder zu diesem „Wahnsinn“ führt, zu Massenentlassungen bei gleichzeitiger Arbeitsverdichtung und Arbeitszeitverlängerung.

Dieser Profitlogik des Kapitals halten wir für eine andere gesellschaftliche und politische Perspektive entgegen, für die wir in den Gewerkschaften und Aktionen eintreten: Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden bei vollem Lohn- und Personalausgleich.

Unser Ziel: Aufteilung der vorhandenen gesellschaftlichen Arbeit auf alle Mitglieder der Gesellschaft. Das wirft natürlich die Frage nach einer anderen, sozialistischen und solidarischen Gesellschaft auf. Doch genau diese brauchen wir, wenn unsere Zukunft nicht weiter von den Konzernchefs bei Nokia-Siemens, Alacatel oder Telekom diktiert werden soll.

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