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Neue Internationale 83, September 2003 Es steht schlimm um Deutschland. Zum Glück haben wir mit Wolfgang Clement wenigstens einen tollen Wirtschaftsminister. Er lässt sich nicht unterkriegen. Fast 5 Millionen Arbeitslose und zehntausende fehlende Lehrstellen hauen ihn nicht um. Er sitzt ja meist - von der sozialen Last in den Sessel gedrückt. Seelig sind, die da Leid tragen. Er trägt nicht nur, er fährt. Mit einem Bus. Er wirbt für mehr Lehrstellen. Er scheut weder den hohen Dieselpreis noch die Absagen der Unternehmer. Und seine Bußfahrt zum deutschen Ausbildungs-Canossa hat sogar Erfolg. Mehrere Großunternehmen - wirkliche Global player - haben ihre nationale Verantwortung erkannt und sofort neue Ausbildungsplätze eingerichtet: hier 5, dort 6, woanders sogar 7. Danke, Wolfgang! Bald hat das Azubi-Leid ein Ende. Du musst nur lange genug durchs Land fahren - 8 oder 9 Jahre, täglich. Deutsches Volk, wir rufen dir zu: Lasst den Clemens fahren! Nicht nur Lehrstellen gibt es bald genug, auch Jobs. Dank der zweiten Super-Idee unseres Superministers: die Personal-Service-Agenturen. Wenn mancher die PSA für einen neuen Formel 1-Rennstall hielt, so weiß er inzwischen, dass diese Dinger noch viel schneller sind als ein Ferrari bergab. Kaum waren z.B. in Berlin dutzende PSA gegründet und dafür Millionen ausgegeben, stellte sich die Wunderwirkung sofort ein: zwei Arbeitslose fanden einen neuen Job. Und der Dank dafür? Da wird noch gemäkelt, dass diese Jobs schlecht bezahlt sind. Da redet man diesen durchschlagenden Doppelerfolg klein, indem man auf tausende Beschäftigte verweist, die gerade entlassen worden sind. Na und? Probleme sind auch Chancen. Dank der PSA werden auch die bald wieder einen Job haben; vielleicht ihren alten, aber für weniger Kohle. Kompromisse muss man auch mal machen können. Wen das immer noch nicht überzeugt. Ist der Fahrersitz im Ministerbus etwa kein Arbeitsplatz? Na also! |
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