Neue Internationale 78, März 2003

Oh, JAUCHzet, frohlocket! Wieder hat einer den Sprung in Deutschlands V.I.P.- Bereich geschafft. Man muss nur wissen, wie alt Mooshammers Hund ist, ob Korbblütler geflochtene Rennpferde sind oder was ein Perpendikel ist. Was früher die Herkunft war, ist heute der I.Q. Klassenlotterie statt Klassenkampf. Spiel mit System statt dagegen.

Jeder ist seines Glückes Schmied. Es sei denn, der Schmied hat grade keinen Job. Doch Dank Hartz gilt jetzt wieder: Vom Tellerwäscher zum Millionär. Oder wenigstens vom Arbeitslosen zum Tellerwäscher. Vor der Million kommt der Schweiß, der ins Spülbecken tropft.

Man muss klein anfangen, v. a. bei den eigenen Ansprüchen. Muss es denn immer ein tariflich gesicherter Job sein? Muss es immer eine Absicherung für Alter und Krankheit geben? Nein!, sagen alle - zumindest, wenn sie in der Regierung, im Unternehmerverband oder im Chefsessel des DGB sitzen. Ein Umzug - für einen Job? Warum nicht! Zur Faschingszeit gibt es massenhaft Umzüge ganz ohne Geld!

Schon gewusst? Nach Einsteins Relativitätstheorie wurde nun die Hartzsche Drehtür erfunden: Als entlassener Tarifarbeiter gehst du raus und kommst per high-speed-Vermittlung als schlechter bezahlter Leiharbeiter auf Zeit wieder in die Firma zurück.

Was das mit Bildung zu tun hat? Man muss lange nachdenken, um das als Verbesserung zu begreifen!

Nur manche verstehen wieder alles falsch. Die werden von der Drehtür an die Bewegung einer Abwärtsspirale erinnert. Die lassen sich nicht durchdrehen. Die drehen durch! Die stellen sich einfach quer und blockieren die Tür!

Übrigens: Ein Perpendikel ist ein Uhrenpendel. Und die Zeiger stehen auf 5 vor 12!

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